In diesem Fallbericht wird die Behandlung von myofaszial bedingten Kopf- und Ohrschmerzen mit Triggerpunkt-Therapie und der Instruktion von Eigenbehandlungen beschrieben. Der Fallbericht richtet sich an Gesundheitsfachpersonal und interessierte Laien.
Abstract
Fallpräsentation: Eine sozial und beruflich gut integrierte Patientin (Jahrgang 1972) in unauffälligem Allgemein- und Ernährungszustand, hatte diffuse Ohrschmerzen und Kopfschmerzen entwickelt und klagte über starke Verspannungen im Schultergürtel. Eine fachärztliche Untersuchung der Ohren hatte ergeben, dass diese nicht die Ursache für die Ohrschmerzen waren, sondern wahrscheinlich ein myofasziales Problem zugrunde lag. Deshalb war der Patientin bereits Dry Needling verschrieben worden. Da die Patientin das Dry Needling aber nicht tolerierte, suchte sie nach einer anderen Therapieform und entschied sich schliesslich für einen Versuch mit med. Massage.
Behandlung und Resultate: Nach vier Behandlungen des Kiefers sowie der Schulter-Nackenregion mit Triggperpunkt-Therapie und klassischer Massage waren die Ohrenschmerzen zur Zufriedenheit der Pat. reduziert. Dazu ist zu sagen, dass die Pat. zusätzlich zur Therapie in der Praxis zuhause intraorale Eigenbehandlungen der Kiefermuskulatur durchführte. Im Folgenden konnte die Therapiefrequenz von 2x 60 Minuten pro Woche auf 1x 60 Minuten pro Woche reduziert werden. Nach weiteren 13 Behandlungen, zum Teil nur alle zwei Wochen, waren auch die Kopfschmerzen sowie die Verspannungen im Schultergürtel zur Zufriedenheit der Patientin reduziert.
Diskussion: Der Fall zeigt auf, dass myofasziale Triggerpunkte unter anderem auch Ohrschmerzen verursachen können.Sofern die Ohren untersucht wurden und hier keine Ursache für die Beschwerden gefunden werden konnte, können die Methoden der medizinischen Massage einen wichtigen Beitrag zur Behandlung und Beseitigung von Ohrschmerzen leisten – dies vor allem, wenn andere effektive Methoden wie das Dry Needling aufgrund ihrer Intensität nicht toleriert werden.
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