GTPS (greater trochanter pain syndrome): ein Fallbericht
In diesem Fallbericht wird die erfolgreiche Behandlung eines 78-jährigen Patienten mit GTPS beschrieben. Nach der Behandlung konnte er die Aktivitäten, auf die er hatte verzichten müssen, nämlich das Wandern und die Gartenarbeit, wieder problemlos ausführen. GTPS steht für “greater trochanter pain syndrome” und könnte mit Trochanter-major-Schmerzsyndrom übersetzt werden. Der Fall zeigt auf, wie die medizinische Massage dort eine Verbesserung erzielt hat, wo weder Medikamente noch Physio- oder Osteotherapie geholfen haben. Der Fallbericht richtet sich an Gesundheitsfachpersonal und interessierte Laien.
Abstract
Fallpräsentation: Ein Patient (Jahrgang 1943) in gutem Allgemeinzustand litt an chronischen Schmerzen in der rechten Hüfte, sowie im rechten unteren Rücken und der rechten Leiste. Nach einer jahrelangen Krankheitsgeschichte mit Prednison-Einnahme über den Zeitraum von drei Jahren wurde ihm ein GTPS diagnostiziert. Nach mehreren Behandlungsserien mit Physio- und einer Serie Osteopathie waren seine Schmerzen noch nicht gelindert und er beschloss, es mit der medizinischen Massage zu versuchen.
Behandlung: Über den Zeitraum von 13 Wochen wurden insgesamt neun Behandlungen à 40 Minuten durchgeführt. Die behandelten Strukturen waren vor allem: Trochanter major, Traktus iliotibialis, M. glut. max und med., M. iliopsoas und in diesem Zusammenahng auch der Trochanter minor. Angewendete Techniken: Querfriktionen und Triggerpunkt-Therapie nach Gautschi.
Resultate: Eine erste deutliche Schmerzreduktion stellte sich bereits nach der zweiten Behandlung ein. Nach der sechsten Therapie-Einheit waren die Schmerzen so weit reduziert, dass die Thearpiefrequenz deutlich reduziert werden konnte: von 1x40’/Woche auf 1x40’/2-3 Wochen. Nach neun Behandlungen à 40 Minuten waren die Schmerzen komplett behoben und der Patient konnte wieder Wanderungen unternehmen und seine Gartenarbeiten erledigen. Die Eigenübungen und Selbstbehandlungen, die er gelernt hatte, machten ihn von der Therapie komplett unabhängig.
Diskussion: Dieser Fall zeigt einmal mehr auf, dass die Behandlung von Schmerzen am Bewegungsapparat mit den Methoden der medizinischen Massage sehr wirksam, kostengünstig und schnell behandelt werden können. Im vorliegenden Fall hatte der Patient über drei Jahre Prednison eingenommen, mehrere Serien Physiotherapie und eine Serie Osteopathie gemacht, ohne zum Erfolg zu kommen. Schliesslich war es die medizinische Massagetherapie, die ihm geholfen hat.
Fallpräsentation
Ein Patient (Jahrgang 1943) in gutem Allgemeinzustand litt an chronischen Schmerzen in der rechten Hüfte, sowie im rechten unteren Rücken und der rechten Leiste. Vor allem beim Wandern und bei der Gartenarbeit machten sich diese Schmerzen bemerkbar, was dazu führte, dass er beide Aktivitäten einschränken musste. Nach einer jahrelangen Krankheitsgeschichte mit Prednison-Einnahme über den Zeitraum von drei Jahren wurde ihm ein GTPS diagnostiziert. Nach mehreren Behandlungsserien mit Physio- und Osteotherapie waren seine Schmerzen immer noch vorhanden und er beschloss, es mit der medizinischen Massage zu versuchen.
Behandlung und Resultate
Über den Zeitraum von 13 Wochen wurden insgesamt neun Behandlungen à 40 Minuten durchgeführt. Zuerst erfolgten die Behandlungen wöchtentlich, ab der sechsten Behandlung war die Schmerzreduktion schon so deutlich, dass es möglich wurde, die Therapiefrequenz stark zu reduzieren und die restlichen drei Behandlungen nur noch alle zwei bis drei Wochen durchzuführen. Zu den Techniken: in den ersten beiden Behandlungen wurden Querfriktionen auf den rechten Trochanter major durchgeführt. Der Trochanter major wurde von allen Seiten sehr intensiv behandelt, was dem Patienten einige Schmerzen bereitete, die er aber sehr gut tolerierte. (Klammerbemerkung: wäre die Schmerztoleranz des Patienten tiefer gewesen, hätte die Therapie unter Umständen mehr Zeit in Anspruch genommen). Zu den Querfriktionen auf den Trochanter major wurde auch der gesamte Traktus iliotibialis intensiv ausgestrichen (Gautschi Technik III). Dazu kam noch Triggerpunkt-Thearpie des M. gluteus maximus und medius (Gautschi Technik I). Die gesamte Behandlung erfolgte jeweils in Seitenlage auf links mit einem Stillkissen zur idealen Lagerung. Bei der dritten bis achten Therapie nahmen die oben genannten Techniken nicht mehr so viel Zeit in Anspruch, da die Strukturen bereits weicher und viel weniger druckdolent geworden waren. Dafür konnte nun zusätzlich die Behandlung des rechten M. iliopsoas durchgeführt werden. Hierzu begab sich der Patient in Rückenlage mit einer Rolle unter den Knien (zur Entspannung der Bauchdecke) mit leicht abduziertem, flektiertem und aussenrotiertem rechten Oberschenkel. Zuerst erfolgten Querfriktionen auf den Ansatz des M. iliopsoas, den trochanter minor femoris. Diese Behandlung war für den Patienten wiederum schmerzhaft, weshalb es wichtig war, den Druck behutsam zu steigern. Danach wurde der M. iliopsoas in der Leiste, wo er oberflächlich wird, mit Triggerpunkt-Thearpie behandelt (Gautschi Technik I). Auch dies ist eine intensive Behandlung, die durch die gute Schmerztoleranz der Patienten erheblich erleichtert wurde. Bei der neunten und letzten Behandlung hatte der Patient überhaupt keine Schmerzen mehr. Gartenarbeit sowie Wanderungen konnte er wieder ungehindert ausführen. Es folgte eine kurze Behandlung des M. iliopsoas wie oben beschrieben und danach eine klassische Massage des ganzen Rückens zum Abschluss der Behandlungsserie (Wunsch des Patienten). Zusätzlich zu den Behandlungen mit medizinischer Massage wurden dem Patienten auch Übungen für zuhause instruiert. Dabei handelte es sich um Dehnungen der betroffenen Muskulatur (v.a. M. iliopsoas) und Selbstbehandlungen mit der Blackroll (Traktus iliotibialis), bzw. dem Blackball (M. glut. max. und med.). Die beispielhafte Therapie-Compliance des Patienten trug sicher massgeblich dazu bei, dass der Verlauf dieses Falls so positiv war.
Diskussion
Dieser Fall zeigt einmal mehr auf, dass Schmerzen am Bewegungsapparat mit den Methoden der medizinischen Massage sehr wirksam, schnell und kostengünstig behandelt werden können. Im vorliegenden Fall hatte der Patient über drei Jahre Prednison eingenommen, mehrere Serien Physiotherapie und eine Serie Osteopathie gemacht, ohne zum Erfolg zu kommen. Schliesslich war es die medizinische Massagetherapie, die ihm geholfen hat.
Quellen
- Gautschi, Roland: Manuelle Triggerpunkt-Therapie. Myofasziale Schmerzen und Funktionsstörungen erkennen, verstehen und behandeln, 2., aktualisierte Auflage, Georg Thieme Verlag: 2010
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